Gastronomie in Köln: „Wir geben Gas“

Die Gastronomie in Köln verdient einen höheren Stellenwert. Das findet jedenfalls Wilhelm Wichert, der neue Vorsitzende des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Nordrhein. Und gleich bei seinem ersten Auftritt war frischer Wind zu spüren.

Sorgt für frischen Wind: Wilhelm H. Wichert.Köln – Die Kreisgruppe Köln des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) Nordrhein hat einen neuen Vorsitzenden: Wilhelm H. Wichert, Wirt im „Haxenhaus zum Rheingarten“. Gleich bei seinem ersten öffentlichen Auftritt am Montag war frischer Wind zu spüren. Wichert ist sich mit seinen Vorstandskollegen und Kreisgeschäftsführer Christoph Becker einig, dass die Gastronomie in Köln einen weitaus höheren Stellenwert verdient. „Wir geben Gas“, kündigte er an. Köln sei nicht nur ein Gefühl, Köln sei auch ein Genuss, und das wolle man beweisen. Vorstandsmitglied Claudia Stern sagte, man werde zusammenrücken und sich gemeinsam am Markt präsentieren.

„Wir warten nicht auf Hilfe von außen, wir schaffen das selbst. Die Gastronomie in dieser Stadt bietet für jeden etwas.“

Zur Welt-Ernährungsmesse Anuga will die lokale Gastro-Branche einiges auf die Beine stellen.

Doch die Bemühungen, Kölns Profil als Stadt der Genüsse zu schärfen, könnten nur erfolgreich sein, wenn die Verwaltung mitspiele und nicht noch einmal, wie gerade geschehen, Formel 1-Prominenz die Einfahrt in die Altstadt verwehre, wandte Geschäftsführer Becker ein. Diese Geschichte sei äußerst blamabel für die Stadt, außerdem habe sie Gastronomie und Hotellerie um einen Umsatz in sechsstelliger Höhe gebracht. Die VIPs seien wichtige Multiplikatoren, „die hätten Werbung für uns gemacht und das weiter erzählt“. Im Nachhinein aber sei keiner bereit, die Verantwortung zu übernehmen.

Becker: „Wir wissen nicht, welche Events noch an uns vorbeigegangen sind, weil es kein Entgegenkommen gab.“

Wichert: „Köln lebt mit einer riesengroßen Selbstzufriedenheit. Die allein aber bringt uns nicht weiter.“

Ein Thema, das die Hoteliers stark beschäftigt, ist die Mehrwertsteuer. Sie fordern, den Satz von heute 19 Prozent auf sieben Prozent zu senken, um mit Blick auf die Nachbarländer nicht länger im Nachteil zu sein. 2007 gab es 2937 gastronomischen Betriebe in Köln, die 1,052 Milliarden Euro Umsatz erwirtschafteten. Der Kneipenumsatz blieb mit 182 Millionen Euro konstant, die Speiselokale (448 Millionen) büßten sechs Millionen Euro ein.

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger

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